Kundalini Yoga: der Unterschied zu anderen Yogastilen

Kundalini Yoga Galerie Schule Münster - Der Unterschied zu anderen Yogastilen

Yoga wurde erschaffen, damit der Mensch gesund, glücklich und heilig sein kann. Kundalini Yoga wurde erschaffen, damit der Mensch gesund, glücklich, heilig und bewusst sein kann. Das Geheimnis deiner Seele ist Bewusstsein.“ (Yogi Bhajan, Reaching ME in me, Seite 57)

Ursprünglich gab es laut Überlieferung nur ein Yoga und alle heutigen Stile, also die traditionellen, gehen auf diese Urform zurück. Im Lauf der Zeit spalteten sich die Schulen auf und begründeten eigene Richtungen, einige mehr körperorientiert, andere stärker meditativ und wieder andere machten alles geheim. Kundalini Yoga, wie es von Yogi Bhajan gelehrt wurde, vereint die ursprünglichen Elemente und ehemals ‚geheime‘ Übungen, die früher nur an ausgesuchte Schüler in entlegenen Ashrams oder Höhlen gelehrt wurden. Deshalb bietet Kundalini Yoga auch diese immense Fülle und Vielfalt an unterschiedlichen Übungen, den körperlich und meditativen.

Die nutzbringende Wirkung der Körperübungen zeichnet verantwortlich für die wachsende Beliebtheit, den ‚Hype‘, aller Stile dieser alten Tradition. Allerdings sollte beachtet werden, dass im klassischen Yoga alle Körperübungen die Geschmeidigkeit und Dehnbarkeit verbessern, um letztlich länger entspannt in tiefer Meditation versunken sitzen zu können. ‚Yoga’ ohne Meditation ist nett und hilfreich, aber im ursprünglichen Sinne ‚halber Kram‘, weil ein wesentliches Element fehlt. Die wissenschaftlich bestätigte Effektivität von Yoga, entsteht durch die Kombination.

Im Klassiker des Yoga, den Yogasutras, definiert Patanjali Yoga als das ‚Stilllegen des Geistes’. Dieses Ziel erreicht man mit einer Kombination aus verschiedenen Atem- und Körperübungen sowie Meditationen. Danach erklimmt der Yogi höhere Stufen und dringt in die höheren Sphären vor. Hierbei spielt die Alltagstauglichkeit eine untergeordnete Rolle.

Für den modernen Menschen, die ‚Haushälter‘, sei angemerkt, dass dieser ruhige Bewusstseinszustand keinen Selbstzweck darstellt, sondern durchaus praktischen Alltagsnutzen beschert: bessere Konzentration, ‚klarer Kopf‘, emotionale Ruhe und Gelassenheit, sowie eine empathische und mitfühlende Grundhaltung. Diese Charakteristiken werden von einigen Autoren in den Bereich der ‚sozialen Intelligenz‘ eingeordnet. Alle hier genannten Vorteile einer meditativen Praxis werden seit Jahren intensiv von den Neurowissenschaften erforscht (siehe hier).

Was ist der Unterschied zwischen Kundalini Yoga und Hatha Yoga?

Kundalini Yoga wie es von Yogi Bhajan gelehrt wurde, umfasst Körperübungen (Asanas) und dynamische Übungsreihen (Kriyas), die stets mit Atemführung, innerer Konzentration und Meditationswörtern (Mantras) verbunden sind.

Durch die fest vorgegeben Reihenfolge erzielen die Übungen eine optimale Wirkung. Nach der Entspannungsphase gehört eine Meditationsübung als Fortsetzung der Körperübungen zu jeder Yogastunde. Hier spielen Mantras und spezielle Finger-, Hand- und Armhaltungen (Mudras) ebenso wie innere und äußere Fokussierung eine zentrale Rolle.

Extreme Beugungen, Dehungen und Spreizungen sowie Kopfstand und Übungen mit Hilfsmitteln gehören nicht zum Kundalini Yoga.